Die Geschichte des Wirtshauses St. Jakob
Postkarte von St. Jakob an der Birs. Links das alte Siechenhauses, in der mitte die Kirche von
St. Jakob und rechts das Wirthaus St. Jakob (ca. 19. Jh.)
Geschichte
Der lange Weg des Wirtshauses
Zählt das historische Wirtshaus St. Jakob tatsächlich zu den ältesten der Stadt?
Wann wird es urkundlich erstmals erwähnt?
Eugen A. Meier erwähnt in seinem Buch 'Basel: einst und jetzt', dass das Wirtshaus zu St. Jakob erstmals im Jahre 1526 als Gaststätte genannt wurde. Dabei handelte es sich aber nicht um das selbe Gebäude, wie wir es heute kennen, denn die ursprüngliche Zollstätte wurde 1687 durch einen Neubau ersetzt.
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Das im Jahre 1836 von Christoph Merian für Fr. 300'000.- erworbene 'Gut St. Jakob' (d.h. die Siechenhäuser, das Wirtshaus, aber nicht das Kirchlein) ist noch immer im Besitz der Christoph Merian Stiftung und hat seit dem Kauf mehrere Renovationen erlebt. So fanden etwa 1891 eine Renovation und im Jahre 1913 bauliche Umgestaltungen statt. Ausserdem wurde das Wirtshaus im Zusammenhang mit der Verlegung der St. Jakobs-Strasse gänzlich erneuert.
Obwohl das Zollhaus und das daraus entstandene Wirtshaus zu St. Jakob erst ab 1526 urkundlich erwähnt ist, kann davon ausgegangen werden, dass dessen Anfänge viel weiter zurück liegen. Dass das Wirtshaus zu St. Jakob eine so lange Geschichte hat, kann darauf zurückgeführt werden, dass die ehemalige Zollstätte an der Birs eine wichtige Stelle war, die seit dem 13. Jahrhundert von den Reisenden und Händlern passiert werden musste. Schliesslich geht das Wirtshaus aus der damaligen Zollstätte hervor, wo die Stadt auf Grund des 1295 von Graf Hermann von Frohburg erworbenen Fahr- und Brückenrechts Gebühren erhob. Da der Zollmeister von St. Jakob mit seiner Arbeit offenbar nicht ausgelastet war, befasste er sich nebenbei mit Rebbau, woraus er eigenen Wein zog, den er anschliessend an die Passanten verkaufte. Seit alters her stand denn dem dortigen Zolleinnehmer das Wirtschaftsrecht zu.
Obwohl das Wirtshaus zu St. Jakob als historisch gilt, gab es im 16. Jahrhundert auch eine Menge anderer Gasthöfe in Basel. So etwa der noch heute existente Gasthof zum Storchen am Fischmarkt und den Goldenen Sternen am St. Alban-Rheinweg 70. Der Goldene Sternen gilt als ältestes Wirtshaus in Basel, ist er doch 1397 erstmals urkundlich als Gasthaus erwähnt und 1412 erstmals als Herberge bezeugt.